Aktueller Stand des gewerblichen und industriellen Photovoltaikmarkts in Europa
Mit dem Fortschreiten der europäischen Klimaneutralitätsstrategie wird die gewerbliche und industrielle Photovoltaik zunehmend zu einem wichtigen Instrument für Unternehmen zur Kontrolle der Energiekosten. Allerdings bleiben bei einigen Projekten die tatsächlichen Betriebserträge hinter den Erwartungen zurück. Aufgrund einfacher Systemgestaltung und fehlendem intelligenten Management weisen viele Anlagen eine niedrige Nutzungseffizienz der Stromerzeugung sowie einen geringen Eigenverbrauchsanteil auf, sodass sich zunehmend das Phänomen „anfänglich hohe Renditen, langfristig schwieriger Betrieb“ abzeichnet.
1. Hohe Betriebskosten und niedrige Renditen
Obwohl die anfänglichen Investitionsrenditen beträchtlich sind, sehen sich Unternehmen ab dem fünften bis achten Betriebsjahr mit Problemen wie dem Austausch von Wechselrichtern und der Degradation der Module konfrontiert. Hinzu kommt eine ungünstige Anordnung der Dach-Photovoltaikanlagen, was die Wartungshäufigkeit und die Betriebskosten erheblich erhöht. Besonders bei komplex aufgebauten Industriedächern kann die spätere Wartung den Einsatz von Hebeausrüstungen erfordern, wodurch die Betriebskosten um 15–20 % über denen herkömmlicher Systeme liegen.
Zudem sind die meisten traditionellen Photovoltaikanlagen nicht mit Speichersystemen oder intelligenter Laststeuerung ausgestattet, was zu einer ausgeprägten Problematik der Tag-Nacht-Lastverschiebung führt. Viele Unternehmen erreichen tagsüber eine Eigenverbrauchsquote von weniger als 50 %, während überschüssiger Strom nur zu etwa 0,09 €/kWh ins Netz eingespeist werden kann – weit unter dem Eigenverbrauchsstrompreis von 0,25–0,30 €/kWh –, was die Gesamterträge zusätzlich senkt.
2. Politische Unterstützung und Marktausblick
Trotz gewisser Unsicherheiten im Betrieb gewerblicher Photovoltaikprojekte bieten politische Fördermaßnahmen in vielen Ländern eine positive Unterstützung für die Entwicklung dieses Sektors.
Italien plant bis 2030 eine zusätzliche installierte Kapazität von 70 GW an erneuerbaren Energien, wobei etwa 40 % auf dezentrale Photovoltaik entfallen sollen. Deutschland führt die EEG-Fördermechanismen fort und vereinfacht die Netzanschlussprozesse. Frankreich erweitert im Rahmen des CRE-Mechanismus die Fördermöglichkeiten für Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen.
Auf EU-Ebene fördern neue Regelungen wie das „Reformprogramm für den Elektrizitätsmarkt“ die Optimierung der Netzanschlussverfahren und verbessern die Priorität beim Netzanschluss für Photovoltaikprojekte. Für Unternehmen mit durchdachter Systemgestaltung und effizienter Stromnutzung bleiben stabile Erträge in den kommenden 5–10 Jahren weiterhin realistisch erreichbar.
Wie kann man Wartungskosten senken und die langfristigen Erträge des Systems steigern
Für gewerbliche und industrielle Photovoltaiknutzer sind die anfänglichen Erträge zwar attraktiv, doch werden die späteren Wartungskosten häufig unterschätzt. Wenn die Systemgestaltung oder die Komponentenauswahl unzureichend ist, steigen die Betriebskosten Jahr für Jahr, was die Amortisationszeit verlängert.

1. Regelmäßige Wartung: Sicherstellung des langfristigen Betriebs
Um den langfristig stabilen Betrieb einer Photovoltaikanlage zu gewährleisten, ist die regelmäßige Wartung von entscheidender Bedeutung.
- Modulreinigung: Entfernen von Staub, Vogelkot, Laub und anderen Verschmutzungen, um die Lichtaufnahme aufrechtzuerhalten;
- Wechselrichterprüfung: Überwachen des Betriebszustands und der Wärmeentwicklung, um Ausfälle zu vermeiden;
- Überprüfung des elektrischen Systems: Sicherstellen stabiler Leitungsverbindungen zur Reduzierung von Sicherheitsrisiken.
Je nach Projektgröße und Wartungsmethode liegen die durchschnittlichen jährlichen Wartungskosten im Bereich von 8–15 €/kW. Regelmäßige Inspektionen können den Verschleiß zwar nicht vollständig verhindern, tragen aber wirksam zur Verlängerung der Lebensdauer der Geräte bei, kontrollieren den Effizienzverlust und sorgen für eine stabile Stromerzeugung.
2. Systemoptimierung: Wartungskosten von Anfang an senken
Um den manuellen Aufwand zu reduzieren und die Betriebseffizienz zu steigern, integrieren immer mehr Unternehmen bereits in der Planungsphase das Konzept der „wartungsarmen Gestaltung“. Wichtige Optimierungspunkte sind:
- Automatische Reinigungs- oder Antischmutzmodule: Deutliche Reduzierung der manuellen Reinigungsfrequenz;
- Auswahl langlebiger Materialien: Verwendung von Wechselrichtern mit Schutzart IP65 oder höher sowie korrosionsbeständigen Montagestrukturen zur Erhöhung der Umweltbeständigkeit des Systems;
- Sinnvolle Anordnung und Redundanzdesign: Erleichterung der Wartung und Steigerung der Systemstabilität.
Vergleich der Systemoptimierung (am Beispiel eines 100-kW-Systems)
Obwohl diese optimierte Gestaltung anfänglich etwas höhere Kosten verursacht (in der Regel eine Steigerung von 3–5 % der Gesamtkosten), kann die Investition innerhalb von 5–7 Jahren durch geringere Wartungsausgaben und höhere Effizienz vollständig amortisiert werden und anschließend zusätzliche Erträge freisetzen.
Wie kann man durch Systemoptimierung eine höhere Investitionsrendite erzielen
Um langfristige und stabile Erträge aus gewerblichen und industriellen Photovoltaikprojekten zu erzielen, reicht die anfängliche Errichtung allein bei weitem nicht aus. Der eigentliche Schlüssel liegt in der Systemoptimierung: mehr erzeugen, gezielter nutzen, effizient speichern und gleichzeitig lokale politische Vorteile voll ausschöpfen.
1. Optimiertes Design zur Steigerung der Energieerzeugung und Systemeffizienz
- Sinnvolle Modulanordnung: Vermeidung von Verschattungen und Optimierung der Winkel, um die Stromerzeugung pro Flächeneinheit zu maximieren;
- Effiziente Wechselrichterauswahl: Auswahl entsprechend der Modulverschaltung und Spannungsanforderungen zur Steigerung der Umwandlungseffizienz;
- Integration von Speichersystemen: Umsetzung von „Lastverschiebung“, Speicherung tagsüber und Entladung abends, um den Kauf teuren Spitzenstroms zu vermeiden.
2. Effektive Nutzung von Tarifdifferenzen zwischen Spitzen- und Schwachlastzeiten sowie Erhöhung des Eigenverbrauchs
Die gezielte Nutzung von Tarifdifferenzen zwischen Spitzen- und Schwachlastzeiten sowie die Erhöhung des Eigenverbrauchs sind entscheidend für den Erfolg gewerblicher Photovoltaiksysteme. Durch den Einsatz von Speichersystemen können Unternehmen in Zeiten niedriger Strompreise laden und in Zeiten hoher Preise entladen, was die Gesamterträge steigert.
- Modell der Tarifarbitrage: Aufladen bei niedrigen Strompreisen und Entladen bei hohen Preisen, zusätzlicher Gewinn von 0,15–0,30 € pro kWh;
- Steigerung des Eigenverbrauchsanteils: Einige Fabriken arbeiten tagsüber mit unvollständiger Auslastung, wodurch bei traditionellen Photovoltaiksystemen viel Strom ins Netz eingespeist wird und die Erträge niedrig bleiben. Durch die Integration von Speichersystemen und die Anpassung der Verbrauchsstrategie kann der Eigenverbrauchsanteil von 50 % auf über 70 % gesteigert werden, was die Erträge pro erzeugter Kilowattstunde erheblich erhöht.
Beispielhafter Datenvergleich (basierend auf europäischen gewerblichen Strompreisen)
3. Höhere Systemerträge durch optimale Nutzung politischer Rahmenbedingungen
In Europa hängt die Rentabilität gewerblicher Photovoltaikprojekte nicht nur von der Systemleistung ab, sondern auch stark von der Anpassung an politische Rahmenbedingungen. Im Vergleich zu einfachen netzgekoppelten Systemen entsprechen Systeme mit Priorität auf Eigenverbrauch, integriertem Speicher und Lastmanagement stärker den aktuellen Förderrichtlinien.
Beispielsweise bevorzugt das italienische FER2-Programm Systeme mit Lastanpassung und Speicherintegration. Deutschlands EEG-Förderstruktur unterstützt Projekte auf Verbraucherseite mit hohem Eigenverbrauchsanteil. Frankreichs CRE-Auktionsmechanismus bietet für hochintegrierte und wirtschaftlich starke Lösungen bessere Konditionen.
Auf der Gestaltungsebene können Unternehmen politische Vorteile in tatsächliche Erträge umwandeln, indem sie:
- Den Eigenverbrauchsanteil erhöhen, um den Eigenbedarf zu decken und niedrige Einspeisevergütungen zu vermeiden;
- Speichersysteme integrieren, die Lastkurve optimieren und von Tarifdifferenzen profitieren;
- Grüne Finanzierung oder Steuervergünstigungen nutzen, um die Anfangsinvestition zu senken;
- Den Netzanschluss vereinfachen, lokale Anschlussbedingungen frühzeitig bewerten und die Genehmigungszeiten verkürzen.
Ein gut geplantes System steigert nicht nur die Energieeffizienz, sondern passt sich auch optimal an die politischen Rahmenbedingungen an und erhöht so die tatsächlichen Erträge.

Fazit
Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Energiewandels in Europa hängen die langfristigen Erträge gewerblicher und industrieller Photovoltaiksysteme nicht mehr von der anfänglichen Investition ab, sondern resultieren aus der tiefgreifenden Optimierung von Systemdesign, Betriebs- und Wartungsmanagement sowie der Anpassung an politische Rahmenbedingungen. Durch die Wahl langlebigerer Komponenten, die Integration von Speichersystemen, die Erhöhung des Eigenverbrauchsanteils sowie die gezielte Nutzung von Strompreismechanismen und staatlichen Förderprogrammen können Unternehmen nicht nur die Betriebskosten effektiv kontrollieren, sondern auch stabile Erträge in einem dynamischen Umfeld aus Strompreisschwankungen und Förderveränderungen erzielen. Zukünftig werden nur Systeme mit vorausschauender Planung und flexiblen Strategien das Ziel „wartungsarm und ertragsstark“ wirklich erreichen und zu einem zentralen Bestandteil der Unternehmensenergiestrategie werden.
Seit 2008 ist Maysun Solar sowohl ein Investor als auch ein Hersteller in der Photovoltaikbranche und bietet kommerzielle und industrielle Solardachlösungen ohne Investition. Mit 17 Jahren Erfahrung auf dem europäischen Markt und einer installierten Kapazität von 1,1 GW bieten wir vollständig finanzierte Solarprojekte, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Dächer zu monetarisieren und Energiekosten ohne Vorabinvestition zu senken. Unsere fortschrittlichen IBC, HJT und TOPCon Module und Balkonsolaranlagen garantieren hohe Effizienz, Langlebigkeit und langfristige Zuverlässigkeit. Maysun Solar übernimmt alle Genehmigungen, Installationen und Wartungen und gewährleistet einen nahtlosen, risikofreien Übergang zu Solarenergie bei gleichzeitiger Bereitstellung stabiler Erträge.
Quellenverzeichnis:
European Commission. EU Emissions Trading System (EU ETS) – 2024 Carbon Market Report. Retrieved from https://climate.ec.europa.eu/news-your-voice/news/2024-carbon-market-report-stable-and-well-functioning-market-driving-emissions-power-and-industry-2024-11-19_en
European Commission. Renewable Energy Directive – Targets and Rules. Retrieved from https://energy.ec.europa.eu/topics/renewable-energy/renewable-energy-directive-targets-and-rules/renewable-energy-directive_en
International Energy Agency (IEA). REPowerEU Plan: Joint European Action on Renewable Energy and Energy Efficiency. Retrieved from https://www.iea.org/policies/15691-repowereu-plan-joint-european-action-on-renewable-energy-and-energy-efficiency
Ember. EU Member States Target 66% Renewable Electricity by 2030. Retrieved from https://ember-energy.org/latest-updates/eu-member-states-target-66-renewable-electricity-by-2030-slightly-short-of-the-repowereu-69-goal/
AP News. EU Lawmakers Approve Renewable Energy Target Increase. Retrieved from https://apnews.com/article/6d1a3183a8e84c111146e9db703a13f7
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