Aufgrund der steigenden Öl- und Gaspreise sowie der Stromkosten wird die Photovoltaik immer attraktiver. Diese Art des Heizens schützt auch die Umwelt vor CO2-Emissionen. Die durch Photovoltaik erzeugte Strommenge ist jedoch unbeständig und begrenzt. Lohnt sich die PV-Heizung nun wirklich oder nicht? Lesen Sie weiter.
Warum sollte man mit Photovoltaik heizen?
Preiserhöhung von Öl, Gas und Strom
Im Zusammenhang mit dem aktuellen russisch-ukrainischen Krieg hat Russland seine Erdgaslieferungen nach Europa weiter reduziert. Deutschland wird sehr wahrscheinlich mit einer Erdgasknappheit konfrontiert sein. Bis Ende 2021 liegen die Erdgaskosten bei 7 Cent pro kWh. Es wird mit einem weiteren starken Anstieg gerechnet. Und auch die Stromkosten in Deutschland sind in diesem Jahr gestiegen, sogar bis auf 37,16 Cent pro kWh.
PV-Anlagen werden immer günster
Aufgrund der sinkenden Kosten von PV-Anlagen werden die erzeugten Kilowattstunden immer billiger (derzeit etwa 10 Cent pro Kilowattstunde). Der Preis für eine 1 kWp-PV-Anlage liegt derzeit zwischen 1.200 und 2.000 Euro. Das bedeutet, dass es günstiger wird, eine größere Anlage auf dem eigenen Dach zu installieren und mehr Strom für die Heizung zu erzeugen.
Photovoltaik-Förderprogramm und Einspeisevergütung
Die deutsche Regierung unternimmt große Anstrengungen zu neuen Energiequellen. Eine Reihe von Bundesländern hat ein Förderprogramm eingeführt. z.B. Berliner Senat beschließt Photovoltaik-Förderprogramm „SolarPlus“.
Am 6. Juli hat der Bundestag die Novelle des EEG 2023 verabschiedet. Die Einspeisevergütung für eine PV-Anlage mit 10 Kilowattpeak wurde auf 8,60 Cent pro kWh erhöht. Es wird daher immer wichtiger, so viel Sonnenenergie wie möglich selbst zu nutzen.
Umweltschutz
Solarenergie ist eine wirklich saubere und grüne Energiequelle. Durch die Nutzung von Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung wird kein Kohlendioxid freigesetzt, was unseren CO2-Fußabdruck verringert und ein umweltfreundliches Leben ermöglicht.
Heizen mit Photovoltaik
Photovoltaisch Heizen mit Wärmepumpe
Wärmepumpen sind heute das beliebteste Heizsystem, vor allem in Neubauten. Denn je besser das Gebäude gedämmt ist, desto effizienter kann die Wärmpumpe arbeiten. Eine Wärmepumpe erzeugt Wärme, indem sie der Umgebung mit Hilfe von Strom Wärme entzieht. Im Idealfall kann sie aus 1 kWh Strom 3 bis 5 kWh Wärme erzeugen. In den meisten Fällen kann die Solarenergie etwa 10-15 % des Strombedarfs der Wärmepumpe decken. Die Kombination von Photovoltaikanlagen, Stromspeichern und Wärmepumpen ermöglicht es den Hausbesitzern außerdem, sich zu 50-70 % selbst zu versorgen.
Direktelektrische Photovoltaik-Heizungen
Einige elektrische Heizungen können auch mit Sonnenenergie vom Dach betrieben werden. Diese Kombination eignet sich besonders für neue hocheffiziente Elektroheizungen, wie z. B. Infrarotheizungen. Schließlich liegt der Wirkungsgrad von Elektroheizungen bei fast 100 %. Das bedeutet, dass die elektrische Energie praktisch verlustfrei in Wärme umgewandelt wird.
Heizen mit einem Photovoltaik-Heizstab
Der photovoltaische Heizstab wandelt die Sonnenenergie in Wärme um. Sie können zur Erwärmung von Brauchwasser verwendet werden. Abhängig von der Anzahl der Personen im Haushalt bzw. dem Warmwasserbedarf und nach Abzug der im Haushalt verbrauchten Solarenergie kann bei der Warmwasserbereitung ein solarer Deckungsgrad von bis zu 80 % erreicht werden.
Begrenzende Faktoren
Die Stromerzeugung der PV-Anlage schwankt im Laufe der Zeit
Wo Sonnenlicht vorhanden ist, produzieren Photovoltaikanlagen Strom. Das bedeutet, dass die PV-Anlage in der Nacht nicht funktioniert. Hinzu kommt, dass die kürzeren Sonnenstunden im Winter bedeuten, dass PV-Anlagen weniger Strom produzieren als im Sommer. Aber gerade im Winter wird die meiste Wärme benötigt.
Begrenzte Stromproduktion der PV-Anlage
Die durchschnittliche Photovoltaikanlage erzeugt etwa 3.000-10.000 kWh Strom pro Jahr. Das meiste davon wird verwendet, um den Strombedarf zu decken. Infolgedessen gibt es nicht genug Solarenergie, um den vollen Strom- und Wärmebedarf einer Einfamilie zu decken.
Für das erste Problem können Batterien eingesetzt werden. Dies würde es den Menschen ermöglichen, die PV-Anlage auch nachts zur Stromerzeugung zu nutzen. Für das zweite Problem kann eine größere PV-Anlage installiert werden. Die Dachfläche des Hauses ist jedoch begrenzt, so dass diese Lösung nicht für alle geeignet ist.