Die Europäische Kommission will Kraftwerkserlöse bei 180 Euro pro Megawattstunde deckeln. Damit soll sichergestellt werden, dass keine Einnahmen erzielt werden, die deutlich über den Kosten liegen. Die Europäische Kommission will auch eine Übergewinnsteuer für Öl-, Kohle- und Gaskonzerne einführen. Darüber hinaus will sie eine Europäische Wasserstoffbank aufbauen. Sind diese Maßnahmen wirksam, um die hohen Strompreise zu senken?
Strompreis explodiert
Der Strompreis ist im bisherigen Jahresverlauf explodiert. In den letzten zehn Jahren ist der deutsche Strompreis kontinuierlich gestiegen, mit Ausnahme der Jahre 2015 und 2016. Innerhalb von letzten zehn Jahre ist der Preis um fast 65 % gestiegen.
Die Strompreisentwicklung ist in diesem Jahr besonders stark. Es stimmt, dass der Strompreis für deutsche Haushalte in den letzten zwanzig Jahren fast jedes Jahr gestiegen ist. In den meisten Fällen lagen die Preiserhöhungen im einstelligen Prozentbereich. Im Jahr 2022 haben fast alle regionalen Grundversorger ihre Preise erhöht. Die Preissteigerungen liegen bei durchschnittlich 25 Prozent. Noch nie zuvor sind die Stromkosten für Haushalte so stark gestiegen.
Eine dreiköpfige Familie in Deutschland verbraucht rund 4.200 kWh Strom im Jahr. Bei einem durchschnittlichen Energiepreis von 37,30 Cent/kWh pro Jahr ergibt sich eine jährliche Stromrechnung von rund 1567 Euro. Das sind etwa 216 € mehr als im Jahr 2021.
Wie der Strompreis zustande kommt
Warum sind der Strompreis so hoch? Wie der Strompreis zustande kommt?
Seit 2002 ist die „European Energy Exchange“, kurz EEX genannt, ein zentraler Punkt im Stromhandel. Die Strombörse befindet sich in Leipzig. Hier liefern und kaufen Unternehmen aktuellen und zukünftigen Strom. Die Preise schwanken dort sehr stark, und dies wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. In Deutschland hängt der Strompreis von vielen Faktoren ab. Zu diesen Faktoren zählen insbesondere die Brennstoffpreise wie zum Beispiel, Gas, Öl und Kohle. Da der Großteil des Stroms nach wie vor in Großkraftwerken erzeugt wird.
Das Merit-Order Prinzip
Die günstigsten Stromanbieter treten zuerst auf den Markt. Es handelt sich um Solar-, Wind- und Wasserkraft. Dann erhält der Zweitgünstigste den Zuschlag. Reicht dies nicht aus, werden weitere Kraftwerke in Betrieb genommen, bis der gesamte Strombedarf gedeckt ist. Die Kosten des teuersten Anbieters bestimmen letztlich den Preis für alle.
Die Strompreis am Spotmarkt der Börse schwankt je nach Wetterlage erheblich, da die Produktionskosten je nach Art der Erzeugung und Kraftwerk stark variieren. Wenn in System viel Strom aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt wird, so ist der Großhandelspreis günstig. Wenn wir dagegen Strom aus Gas- oder Kohlekraftwerken benötigen, kann der Preis sehr hoch sein.
Der Strompreis setzt sich aus drei Kostenblöcken zusammen
- Steuern und Abgaben
- Kosten für Stromerzeugung, Transport und Vertrieb
- Netzentgelte
Die Bundesregierung hat viele Maßnahmen ergriffen, um den hohen Strompreis zu sinken. Seit dem 1. Juli 2022 erhebt Deutschland offiziell keine EEG-Umlage mehr. Eine dreiköpfige Familie in Deutschland verbraucht durchschnittlich 4.200 kWh Strom pro Jahr. Die Abschaffung der EEG-Umlage kann eine Familie rund 156.24 Euro sparen. Aber selbst wenn die EEG-Umlage abgeschafft wird, wird dies nichts an den hohen Strompreisen in Deutschland ändern.
Bundesregierung und EU wollen den Strommarkt reformieren
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will den Strommarkt reformieren, um die Entwicklung der Endkundenpreise für Strom vom steigenden Gaspreis zu entkoppeln.
Die Europäische Kommission will Kraftwerkserlöse bei 180 Euro pro Megawattstunde deckeln. So sollen die unter den Energiekosten ächzenden Haushalte direkt entlastet werden. Die Minister sprachen sich auch für weitere Notfall-Interventionen aus, Übergewinnsteuer für Öl-, Kohle- und Gaskonzerne. Auf Gewinne, die den Durchschnitt um mehr als 20 Prozent übersteigen, soll einmalig eine Sondersteuer von mindestens 33 Prozent erhoben werden.
Die für Energie zuständigen EU-Minister verhandeln am 30. September bei einem weiteren Krisentreffen über den Gesetzesvorschlag. Werden diese Maßnahmen zu niedrigeren Strompreisen führen oder werden sie neue Energiekraftwerke abschrecken? Diese Fragen stehen noch zur Diskussion.
Hoher Strompreis: was tun?
Der Strompreis ist in diesem Jahr bisher sehr hoch gewesen. Vor allem vor dem Hintergrund des derzeitigen Krieges zwischen Russland und der Ukraine ist es fast unmöglich, die Strompreise in naher Zukunft zu senken. Was können wir also neben dem Stromsparen noch tun?
Solarenergie ist eine gute Lösung. Den Angaben zufolge stieg die Solarstromerzeugung in Deutschland im ersten Halbjahr 2022 um 19 % gegenüber dem Vorjahr. Während die Strompreise steigen, sinken die Preise für Solarmodule und Stromspeicher aufgrund verbesserter Produktionsverfahren und einer steigenden Nachfrage Nachfrage sowie größeren Produktionskapazitäten weiter. Die Photovoltaikanlage kann das Haus mit Strom versorgen. Und Haushalte erhalten einen bestimmten Geldbetrag für den Verkauf ihres Stroms. Am 6. Juli hat der Bundestag die Novelle des EEG 2023 verabschiedet. Die Einspeisevergütung für eine PV-Anlage mit 10 Kilowattpeak wurde auf 8,60 Cent pro kWh erhöht. Darüber hinaus sind Photovoltaikanlagen zuverlässig und haben sie eine lange Lebensdauer von mehr als 25 Jahren. Es lohnt sich, eine Photovoltaikanlage zu kaufen und installieren!
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